Erbarmungsloses Spiel
Kommissarin Katharina Steiners 2. Fall
Das Böse ist unspektakulär und stets menschlich, es teilt unser Bett und sitzt mit uns am Tisch.
W.H. Auden (englisch/amerikanischer Schriftsteller, 1907 – 1973)

Im ansonsten beschaulichen Wien werden im sonnig sprießenden Frühling mehrere junge Frauen grausam ermordet aufgefunden. Ihre nackten schutzlosen Körper wurden vom Täter wie Müll an unterschiedlichen Stellen der Stadt entsorgt.
Mit Grauen wird Kommissarin Katharina Steiner klar, dass es sich um einen Serienmörder handelt, der sehr spezifischen Bedürfnissen nachgeht.
Er lockt jedes einzelne Opfer mit psychopathischem Charme in seine Fänge und lässt es dann ohne jede Gefühlsregung gnadenlos sterben.
Gemeinsam mit ihrem Team macht sich die Kommissarin auch dieses Mal mit vollem Einsatz an die Arbeit, den gewissenlosen, gefährlichen Killer zu finden. Um an relevante Informationen zu gelangen, geht sie dabei auch ungewöhnliche Wege.
Gerichtsmediziner Rainer Mayer, der leidenschaftliche Liebhaber der Kommissarin, spielt in dieser Mordermittlung eine wesentliche Rolle und sorgt gleichzeitig für sinnliche, erotisch-knisternde Spannung.
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LESEPROBE – Kapitel 1
Es war eine dunkle, kalte, wolkenverhangene Nacht im April. Nebelfetzen hingen in den Senken. Gelegentlicher Nieselregen verstärkte die an sich schon feindselige Atmosphäre. Es herrschte absolute Stille. Selbst die Tiere, die eins waren mit der Finsternis, schwiegen.
Er parkte unauffällig in einem Seitenweg und beobachtete seither aufmerksam die Umgebung. Nichts! Seit geraumer Zeit war niemand zu sehen. Deshalb startete er den Wagen und fuhr langsam den unbefestigten Weg zum Waldrand hinauf. Das Licht war ausgeschaltet. Er brauchte es auch nicht, denn er hatte sich jeden Zentimeter des Geländes eingeprägt. Vorsichtig wendete er und schob das Auto rückwärts in den Wald hinein. Würde unten auf der Straße jemand vorbeifahren, wäre nichts als der dunkle, friedliche Waldrand zu sehen. Niemand würde auch nur erahnen, welch grausiger Abgrund sich im Schutz der schlafenden Bäume auftat.
Nachdem er in Einmal-Überschuhe geschlüpft war, stieg er aus und öffnete den Kofferraum. Die schwache Beleuchtung ließ ihn alles gut erkennen. Der aufsteigende feine Duft erregte ihn. Doch er riss sich zusammen. Dafür war jetzt nicht der Zeitpunkt!
Zielstrebig griff er nach dem ersten von zwei schwarzen Leichensäcken, zog ihn rasch aus dem Inneren des Wagens und schleifte ihn hinter eine Baumgruppe, die er Tage zuvor ausgekundschaftet hatte. Das glatte Plastik glitt leicht, beinahe lautlos, über den feuchten, vom Regen aufgeweichten Boden.
Als er die Bäume erreichte, öffnete er den Reißverschluss des Sacks. Mit geübten Handgriffen rollte er, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, erbarmungslos die nackte Leiche einer Frau heraus. Nur schemenhaft war sie in der Dunkelheit zu erkennen.
Dann lief er zurück, um den Zweiten zu holen.
Ein Arm dieses Miststücks hing aus dem Sack heraus, hatte sich irgendwie selbstständig gemacht. Er fluchte leise, als er es bemerkte. Notdürftig wischte er ihn mit einem Putzlappen ab und stopfte ihn zurück in die Hülle.
Völlig gleichgültig schleifte er auch diesen bis zu den Bäumen und überließ einen weiteren toten Körper dem blanken, morastigen Erdboden.
Seelenruhig verstaute er anschließend die beiden leeren Säcke im Kofferraum, zog die Einmal-Überschuhe aus, setzte sich in den Wagen und ließ ihn langsam den Hügel hinunterrollen. Seine Atemfrequenz war nur minimal erhöht – von der kurzen Anstrengung. Aufgeregt war er nicht, denn es war nicht das erste Mal, dass er, für ihn nun mehr Wertloses, zu entsorgen hatte.
Ein böses, selbstgefälliges Grinsen zeigte sich in seinem Gesicht, während er wie ein gewöhnlicher Verkehrsteilnehmer auf die asphaltierte Straße abbog. Normalerweise verstecke er sie möglichst auf Nimmerwiedersehen, doch dieses Mal verführte ihn das Verlangen nach etwas Publicity dazu, seine Strategie zu ändern.
Und die würde er mit Sicherheit bekommen! Er, das einzigartige, meisterhafte Genie …
