Gefährliche Dunkelheit

DER 3. KRIMI VON ISA WITTMANN IST ERSCHIENEN!!

Gefährliche Dunkelheit

Kommissarin Katharina Steiners 3. Fall

Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch, bemerkenswert zu sein.

William Shakespeare (englischer Dramatiker, 1564 – 1616)

Im ansonsten beschaulichen Wien treibt in heißen, schwülen Sommernächten ein brutaler Serienvergewaltiger sein Unwesen und setzt mit seinen kaltblütigen Taten die Stadt in Angst und Schrecken. Jedes offene Fenster kann für eine Frau zum absoluten Albtraum werden, aus dem es kein Entrinnen gibt.

Kommissarin Katharina Steiner und ihr Team arbeiten Tag und Nacht, um diesen skrupellosen Täter zu fassen. Die Ermittlungen gestalten sich jedoch als schwierig, denn dieses gefährliche Monster hinterlässt nicht die geringste Spur.

Da die Gewaltbereitschaft des Täters zunimmt, befürchtet die Kommissarin, dass er bald einen tödlichen Schritt weitergeht …

Unterstützung bekommt das Ermittlungsteam vom BLKA München, denn ein lang zurückliegender Fall weist frappierende Ähnlichkeiten zum Wiener Serientäter auf.

Rainer Mayer, leitender Gerichtsmediziner und sinnlicher Liebhaber der Kommissarin, sorgt für eine unerwartete Wendung in der Beziehung der beiden.

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LESEPROBE – Kapitel 1

Es war eine brütend heiße Sommernacht. Die Hitze lag wie eine glühende Heizdecke über dem dunklen, schlafenden Wien. Die Menschen stöhnten unter den erbarmungslosen Temperaturen, die seit Wochen die Stadt in ihren Klauen hielten.

Von all dem unbeeindruckt parkte er in einer Seitengasse nahe der Wiener Volksoper und ging zügig die Lustkandlgasse Richtung U6-Station Nussdorfer Straße entlang – ein Bürger wie jeder andere mit einer Sporttasche am Nachhauseweg. Es war bereits nach 1 Uhr nachts. Lediglich ein älterer Herr begegnete ihm. Der achtete allerdings nicht weiter auf ihn, da er mit seinem widerspenstigen Hund diskutierte – und das auch noch auf der anderen Straßenseite. Amüsiert schaute er an den Häuserreihen entlang. Überall standen Fenster offen. Die Menschen wussten, sie sollten diese nachts geschlossen halten. Doch die aufgeheizte Luft nahm ihnen den Atem, ließ sie unvorsichtig werden. Ein größenwahnsinniges Grinsen huschte über sein Gesicht, denn die ganzen Warnungen waren einzig und alleine wegen ihm – nur wegen IHM!

Allerdings standen die straßenseitigen Fenster sowieso nicht in seinem Fokus. Sein Interesse galt alleine den hofseitigen. Doch das tat jetzt nichts zur Sache, er konzentrierte sich wieder. Unauffällig lehnte er sich gegen die hohe Eingangstür des Hauses, sperrte sie auf und schlich in den stickigen Hinterhof. Dort hielt er sich zwischen dichtgewachsenen Büschen verborgen, die an der Hausmauer entlang gewachsen waren. Es stank ekelhaft nach Urin und Müll, doch das war eben Teil des Spiels.

Mittlerweile war es 1 Uhr 30. Bald konnte er riskieren, bei ihr einzusteigen. Er wartete noch, bis in den letzten der angrenzenden Wohnungen Ruhe eingekehrt war, dann zog er ein Haarnetz und Einmalhandschuhe über und kletterte geschickt, unbemerkt über den Fahrradständer direkt durch das offene Fenster. Es war so einfach! Niemand konnte sich letztlich vorstellen, im 1. Stock einer Gefahr ausgesetzt zu sein. Falsch gedacht! Dieses offene Fenster war für ihn Einladung und sportliche Herausforderung zugleich.

In jede einzelne der Wohnungen hätte er sich auch mit einem Schlüssel Zutritt verschaffen können – doch wo bliebe da der Kick? Und mit den verschlossenen Wohnungstüren konnte er zudem die Polizei komplett in die Irre führen. Nie würden sie auf die Idee kommen, dass nicht die Frauen, sondern ER der letzte war, der sie zusperrte! Seine Planung war einfach genial, nichts als genial!

Leise und routiniert begann er alles vorzubereiten. Nur 20 Minuten später sah er sich bereits aufmerksam in der loftartigen Wohnung um. Alles war so weit erledigt. Trotz der Hitze schwitzte er nicht, so gut wie nicht. Seine partielle Anhidrose war für seine Zwecke überaus nützlich. Dennoch sprühte er sich etwas Feuchtigkeitsspray ins Gesicht, auf den Hals und so gut es ging in den Overall, trank etwas Wasser aus seiner Trinkflasche. Dann setzte er sich entspannt aufs Sofa im Wohnzimmer. Bald würde sie hier sein.

Tatsächlich hörte er nur 25 Minuten später ihre Schritte im Hausflur. Der Schlüssel drehte sich im Schloss. Die Wohnungstür wurde geöffnet, wieder geschlossen. Sie war da … Seine Pulsfrequenz stieg etwas, während er sich leise im Schlafzimmerschrank versteckte und dessen Schiebetür bis auf einen kleinen Spalt zuzog. Aufmerksam hörte er dabei zu, wie sie in der Küche hantierte, ins Bad ging, duschte. Dann betrat sie ihr Schlafzimmer. Nackt! Als er sie so sah, wurde er wütend, gleichzeitig erregte es ihn. Er musste diese miese Schlampe demütigen, sie wie Abschaum benutzen. Sie hatte ihn abgelehnt! Das konnte er sich nicht bieten lassen! Das konnte er ihr nicht durchgehen lassen! Wie ein sprungbereites, geiferndes Raubtier beobachtete er sie durch den Spalt hindurch. So ahnungslos. Sie griff in eine der Schubladen der Kommode, setzte sich aufs Bett und schlüpfte in einen bequemen Slip. Dabei konnte er ihre rasierte Fotze sehen. Ihre großen Titten wippten bei jeder ihrer Bewegungen.

Sie legte sich hin, griff nach einem Buch. Das Warten störte ihn nicht. Ganz im Gegenteil, – es erregte ihn nur noch mehr.

Lange musste er auch nicht warten. Bereits nach wenigen Minuten legte sie das Buch aus der Hand, löschte das Licht und rollte sich gähnend auf die Seite.

Er schob die Schiebetür ein Stück weiter auf, um ihre Atmung hören zu können. Als sie gleichmäßig wurde, stieg er katzenartig aus seinem Versteck, schlich zum Fenster und schloss es so leise wie möglich. Dabei hielt er den Atem an, um jede ihrer Regungen wahrnehmen zu können. Der alte Parkettboden knarzte an einigen Stellen, als er sich dem Bett näherte. Er beobachtete sie eine Weile, genoss die absolute Macht über Leben und Tod, die er nun hatte. Ihr Ausgeliefertsein.

Bisher war er bedacht, kontrolliert, diszipliniert. Nun schoss pures Adrenalin durch seine Adern, drängte ihn dazu, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Er konnte dem Drang, sofort über sie herzufallen, kaum mehr widerstehen. So gut wie geräuschlos nahm er ein breites, längeres Stück Gaffer Tape aus der rechten Tasche seines Overalls, zog die Schutzfolie ab, die er daran angebracht hatte und machte den letzten Schritt zur Bettkante. Langsam zählte er bis sechs, das musste sein, dann schaltete er Stirnlampe und Kamera ein. Im Bruchteil einer Sekunde danach drückte er ihr das Klebeband auf den Mund und schlug ihr unmittelbar mit der flachen Hand brutal und gewissenlos ins Gesicht.