Glossar Serienmörder

Arnfinn Nesset (Jg. 1936) ist ein norwegischer Serienmörder, der in Orkdal, Norwegen, zwischen 1977 und 1981 22 Menschen getötet hat. Gestanden hat er 27 Morde, vermutet werden >100. 5 Taten konnten ihm trotz Geständnis nicht nachgewiesen werden. Nesset begann 1962 in unterschiedlichen Pflegeheimen als ausgebildeter Krankenpfleger zu arbeiten. Nachdem er 1977 eine Leitungsfunktion im Pflegeheim Orkdal Valley Nursing Home bekam, kam es zu auffälligen Häufungen von Todesfällen. Dazu fiel 1981 MitarbeiterInnen auf, dass große Menschen eines Muskelrelaxantiums bestellt worden waren. Diese Form von Medikament führt bei einer Überdosierung zum Atemstillstand durch Lähmung der Atemmuskulatur. Die Polizei ermittelte bereits 2 Jahre, als Nesset die Morde endlich zugab. Er hatte das Medikament nachweislich bestellt, redet sich aber raus. 1983 wurde er des 27-fachen Mordes angeklagt und für 22-fachen Mordes und Mordversuchs zur Höchststrafe von 21 Jahren Gefängnis und 10 Jahren Sicherheitsverwahrung verurteilt. 2004 wurde er aufgrund guter Führung und 10 Jahren Bewährungsauflage aus dem Gefängnis entlassen und lebt seither unter anderem Namen unbehelligt sein Leben. Weitere Morde, die er begangen haben soll, konnten ihm nicht mehr nachgewiesen werden, weil das Medikament nach einem bestimmten Zeitraum nicht mehr im Körper nachweisbar ist.

In Bearbeitung

Aino Nykopp-Koski (Jg. 1950) ist eine finnische Serientäterin, die zwischen 2004 und 2009 5 Menschen tötete. Ihre Opfer waren PatientInnen zwischen 70 und 91 Jahren, die sie ermordete, während sie in unterschiedlichen Kliniken und Pflegediensten tätig war. Sie vergiftete ihre Opfer mit einer Überdosierung von Sedativa und Opiaten. Ihre Mordserie flog auf, als sie 2009 eine 80-jährige Frau mit einem mit den Drogen versetzten Joghurt vergiften wollte. Ab da begannen Ermittlungen gegen sie. 2009 wurde sie verhafte. Sie stritt jede Tatanschuldigung ab, übernahm keine Verantwortung für ihr Handeln. Sie gab den Opfern die Schuld, dass sich diese versehentlich oder gewollt selbst vergiftet hätten. 2010 wurde sie wegen 5-fachen Mordes, 6-fachen Mordversuchs, 2-facher Körperverletzung, Diebstahl und Verstoß gegen das Suchtmittelgesetz zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. 2020 lehnte das Gericht einen Antrag auf mögliche Entlassung nach einer Haftzeit von 12 Jahren ab (in Finnland können lebenslänglich verurteile Personen nach 12 Jahren eine Aussetzung der Haftstrafe auf Bewährung beantragen). Sie legte mehrmals Berufung gegen das Urteil ein, das wurde vom Gericht jedoch jedes Mal abgelehnt. Ein Gerichtsgutachter diagnostizierte sowohl eine psychopathische als auch antisoziale Persönlichkeitsstörung bei Nykopp-Koski. Das beeinflusst natürlich die Gefährlichkeitseinschätzung und in Folge eine mögliche Enthaftung. Sie weist strikt nach wie vor alle Vorwürfe gegen sie zurück.