Glossar Serienmörder

Serhij Tkatsch (Jg. 1952), auch "Wahnsinniger von Polohy", war ein ukrainischer Serienmörder, der zwischen 1984 und 2005 nachweislich 36 Mädchen und junge Frauen alle zwischen 8 und 18 Jahren getötet hat. Vermutet werden 100. Tkatsch war nach seinem Studium als Kriminalbeamter in der Hauptstadt Kemerowo im südlichen Bereich der ehemaligen Sowjetunion tätig. Aufgrund eines Betruges musste er diese Stelle allerdings kündigen und zog 1980 in die Ost-Ukraine, wo er wieder als Kriminalbeamter tätig war. Seinen 1. Mord an einer jungen Frau verübte er hier im gleichen Jahr. Er vergewaltige sie, erdrosselte sie und verstümmelte anschließend den toten Körper. Bei diesem Vorgehen würde er in Folge bleiben. Später gab er an, dass er eigentlich nur an der Vergewaltigung interessiert war und der Tot der jungen Frauen nicht beabsichtig war, obwohl er das Töten erregend fand. Letztlich hätte er überhaupt nur getötet, um seine Kollegen lächerlich zu machen. Ab 1984 begann es in der Region aufzufallen, dass immer mehr Kinder und junge Frauen verschwanden. Er suchte seine Opfer in Bahnhöfen oder an Schnellstraßen, um die Polizei falsche Schlüsse ziehen zu lassen. Er präparierte auch seine Fluchtwege, damit ihn Spürhunde nicht verfolgen konnten. Er nahm Gegenstände der Opfer mit, um einen Raubüberfall vorzutäuschen – letztlich dürften es Trophäen gewesen sein. Als ehemaliger Kriminalbeamter hatte er entsprechende Kompetenzen zur Verschleierung seiner Taten. Auf ihn kam die Polizei schließlich 2005, weil er beim Begräbnis seines letzten Opfers war, deren Eltern er kannte und Freundinnen der Getöteten Tkatsch als die Person identifizierten, mit der sie zuletzt gesehen wurde. Als die Polizei bei ihm zu Hause erschien, gab er sofort alles zu. Der Prozess gegen ihn fand aufgrund der auch minderjährigen Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Im Laufe der Verhandlung sagte er aus, zumindest 100 Frauen getötet zu haben. Er wurde 2008 in Dnipropetrowsk, Ukraine, wegen 36-fachen Mordes zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Tkatsch ist 2018 im Gefängnis Nr. 8, in Schytomyr, Ukraine, an Herzversagen gestorben. 15 Männer wurden der Taten von Tkatsch beschuldigt und wegen Mordes verurteilt. Einer von ihnen beging Selbstmord, andere saßen Jahre im Gefängnis. Tkatsch heiratet im Gefängnis (4. Ehe) eine wesentlich jüngere Frau und hatte einen Sohn mit ihr.

In Bearbeitung

Maury Troy Travis (Jg. 1965) war ein US-amerikanischer Serienmörder, der in Ferguson im Bundesstaat Missouri zwischen 2000 und 2002 12 Frauen getötet hat. Vermutet werden bis zu 20. Travis lockte Prostituierte in sein Haus, missbrauchte sie sadistisch, folterte und erdrosselte sie. Den Leichen entledigt er sich im Umland von St. Louis. Diesem grausamen Mörder kam die Polizei deshalb auf die Schliche, weil er einer Zeitung (nach einem Leitartikel über eines seiner Opfer) in einem anonymen Brief eine Landkarte schickte, auf der ein Ablageort eines seiner weiteren Opfer eingezeichnet war. An der Stelle fand die Polizei das Opfer auch. Letztlich konnte er als Täter ermitteln werden, weil diese Landkarte von einem bestimmten Internetanbieter (expedia.com) in einem bestimmten Zeitraum nur einmal runtergeladen wurde. So konnte er über seine IP-Adresse ausgeforscht werden. Im Haus von Travis fanden die Ermittler eine Folterkammer mit Folterwerkzeugen, E-Schocker und dementsprechende Blutspuren. Auf sichergestellten Videobändern war zu sehen, wie er seine Opfer getötet und missbraucht hat. Die Morde beging er, während er noch auf Bewährung wegen eines Raubüberfalls 1989 war. Er verstößt 2 Mal gegen die Bewährungsauflagen, Drogenbesitz und verbrachte in den Jahren 1998/1999 und 2000/2001 Monate im Gefängnis. Travis wurde 2002 festgenommen. Nur ein paar Tage später erhängte er sich in seiner Zelle im St. Louis County Jail in Clayton, Missouri. Da die Ermittlungen in diesem Fall so spektakulär verliefen, Microsoft involviert war, es um Datenschutzbestimmungen ging, wurde ihm eine hohe Medienpräsenz eingeräumt.

Chester Dewayne Turner (Jg. 1966) auch „Southside Slayer“ ist ein US-amerikanischer Serienmörder und Vergewaltiger, der in Los Angeles zwischen 1987 und 1998 nachweislich 14 Frauen und 1 Fötus getötet hat. Vermutet werden allerdings mehr Opfer. Turner überfiel die Frauen an abgeschiedenen Orten der Stadt. Er bewegte sich dabei in einem sehr begrenzten Radius – er mordete lediglich innerhalb von nur 4 Blocks. Er überwältigte die Frauen, dann vergewaltige und erdrosselte er sie. Die toten Frauen ließ er einfach halb nackt auf der Straße liegen. Zwischen 1995 und 2002 war Turner 7 Mal in Haft (Körperverletzung, Tierquälerei, gewaltfreie Taten). 2002 griff Turner eine weitere Frau an, vergewaltigte sie. Das brachte ihm 8 Jahre Haft ein. Er musste eine DNS-Probe abgeben und so kam die Polizei auf Übereinstimmungen bei immer mehr Opfern. 9 bisher ungeklärten Morden konnten so über die Zeit mit ihm in Verbindung gebracht werden. 2007 wurde Turner für insgesamt 11 Morde schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Eines seiner Opfer, Regina Washington, war im 6. Monat schwanger. Auch das Kind starb durch ihren Tod und deshalb wurde es als Opfer mitgezählt. 2020 hob das Gericht den Tod des Kindes in einem Bewährungsverfahren als Mord auf. Die Todesstrafe blieb jedoch auch weiterhin für die 14 anderen Morde bestehen. 2014 konnten ihm noch 4 weitere Morde angelastet werden und er bekam noch 4 Mal die Todesstrafe. Heute sitzt Turner im Todestrakt des San Quentin State Prison, Marin County, Kalifornien. Ein bitterer Beigeschmack an diesem Fall: 11 Jahre saß ein Mann unschuldig in Haft – ihm wurden 3 von Turners Morden angelastet.